Schriftliches Grußwort von Staatsministerin Melanie Huml

Melanie Huml

 

2. Altenpflegemesse Rosenheim "Demenz geht uns alle an" Rosenheim, am 11.06.2016

 

Sehr geehrte Damen und Herren,

die Diagnose Demenz ist für Betroffene und Angehörige sehr belastend und löst Zukunftsängste aus.
Krankheitsbedingte Wesensveränderungen sind oft befremdlich und können leicht zu Missverständnissen
führen. Es ist deshalb wichtig, Menschen jeden Alters umfassend über Demenzerkrankungen
zu informieren.
Hier setzen wir mit der Bayerischen Demenzstrategie an. Ziel ist es, einen Bewusstseinswandel im
Umgang mit der Krankheit herbeizuführen. Außerdem möchten wir die Rahmenbedingungen dafür
schaffen, Erkrankten ein Leben in der Mitte unserer Gesellschaft zu ermöglichen und ihre Würde in
allen Phasen zu bewahren.
Zum Erfolgsmodell sind dabei die niedrigschwelligen Betreuungsangebote geworden. Sie dienen der
stundenweisen Entlastung betreuender und pflegender Angehöriger. Wir fördern derzeit über 500
dieser niedrigschwelligen Angebote für Menschen mit Demenz. Denn nur wer selbst genug Kraft hat,
kann die Pflege eines erkrankten Familienmitglieds in der häuslichen Umgebung auf lange Sicht bewältigen.
Die 2. Altenpflegemesse in Rosenheim unterstützt dieses Anliegen mit innovativen und kreativen
Ideen. Gerne habe ich deswegen die Schirmherrschaft übernommen. Unter dem Motto "Demenz geht
uns alle an" werden vielfältige lnformationsmöglichkeiten, Workshops und Aktionen rund um das
Thema Betreuung und Pflege angeboten.
ln diesem Sinne danke ich dem IKIP e.V. als Veranstalter ganz herzlich für dieses Engagement und
wünsche allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern anregende Gespräche, interessante Begegnungen
sowie hilfreiche Impulse für die Betreuung und Pflege von Menschen mit Demenz.


Ihre

Melanie Huml Mdl


Bayerische Staatsministerin für Gesundheit und Pflege

 

 

Schriftliches Grußwort von Daniela Ludwig

 

 

Sehr geehrte Damen und Herren,

„Demenz geht uns alle an“ – mit diesem Motto Ihrer Altenpflegemesse haben Sie ein aktuelles Thema treffend formuliert. 220.000 Menschen in Bayern leiden an Demenz, bis zum Jahr 2032 sollen es 340.000 sein. Diese Krankheit, gegen die es  kein Heilmittel gibt, ist eine Herausforderung an die Gesellschaft und an die Politik. Sie trifft das Leben von Familien ins Mark, sie fordert neue Lösungen für Angehörige und Betroffene. Diese Krankheit löst bei vier von zehn Menschen große Ängste aus. Das ergab eine Forsa-Umfrage im Auftrag der Stiftung für Qualität in der Pflege. Eine zentrale Rolle spielen emotionale Aspekte. So empfinden fast zwei Drittel der Menschen den Verlust der Persönlichkeit des vertrauten und geliebten Menschen als größte Belastung. Wie geht man um mit einem Menschen, der plötzlich alles vergisst, der vielleicht aggressiv oder depressiv wird? Wie ist eine 24-Stunden-Pflege zu schaffen?
Hier ist die Politik gefordert. Wir müssen in Zusammenarbeit mit Pflegeeinrichtungen, Pflegepersonal, den Krankenkassen und Betroffenen neue Formen der Betreuung fördern. Es gibt bereits zahlreiche Initiativen und Stiftungen, die niederschwellige Angebote geschaffen haben. Ich nenne hier in Rosenheim nur den Verein Pro Senioren Rosenheim e.V. oder die Pflegestiftung Meltl. Wir haben mit Staatssekretär Karl-Josef Laumann einen Pflegebeauftragten der Bundesregierung, der sehr aktiv ist und den Dialog sucht. Wir haben das Pflegestärkungsgesetz im Bundestag verabschiedet, das Demenzkranken künftig mehr Geld und mehr Leistungen aus der Pflegekasse ermöglicht. Insgesamt stehen durch das Pflegestärkungsgesetz II ab 2017 jährlich etwa 2,4 Milliarden Euro zusätzlich für die Pflege zur Verfügung. Im Januar 2016 hat der Beirat zur Einführung des neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffes die Arbeit aufgenommen. Karl-Josef Laumann hat versichert, dass alle Beteiligten zügig arbeiten, damit Pflegebedürftige und Angehörige in einem Jahr die Verbesserungen spüren.
Bei der Betreuung und Pflege demenzkranker Menschen muss die Politik mit den Leistungsträgern vor Ort zusammenarbeiten. Wie gut so ein Netzwerk funktionieren kann, zeigt das Beispiel hier in Rosenheim. Mit Ihrer Altenpflegemesse leisten Sie einen unglaublich wertvollen Beitrag für den Umgang mit Demenzkranken. Sie regen zu neuen Initiativen an, Sie zeigen auf, wie man sinnvoll mit dieser Krankheit umgeht, sie bringen das Thema Demenz raus aus der Tabuzone. Beim Thema Demenz ist auch Phantasie gefragt – für neue Wohn- und neue Betreuungsformen, für sinnvolle Beschäftigungstherapien. Besonders gut gefallen hat mir das Projekt „Restaurieren eines Traktors“ mit Demenzkranken. Angestoßen von Rosemarie Bleil, wurde es bereits in Rosenheim und in Bad Endorf in Zusammenarbeit mit dem Katharinenheim durchgeführt. Die Demenzkranken waren mit viel Freude dabei! Das Projekt zeigte, dass Demenzkranke etwas leisten können und wollen, dass sie lachend bei der Arbeit dabei sind. Ich ermuntere Sie alle, Ihren Weg weiter zu gehen und die Altenpflegemesse immer wieder zu veranstalten. Ich bedanke mich von ganzem Herzen für Ihre Arbeit und wünsche Ihnen weiterhin viel Erfolg!
Ihre Daniela Ludwig 

 

 

Schriftliches Grußwort der Seniorenbeauftragten Silvia Stock


Sehr geehrte Messebesucher,

die Menschen werden immer älter. Dieser Segen beschert vielen Menschen der Generation 65plus noch viele Jahre, in der sie aktiv ihren Interessen nachgehen kann. Doch auch, wenn die Gesundheit nicht mehr so mitspielt, gehören diese Menschen schon lang keiner Randgruppe mehr an. Im Land-kreis Rosenheim ist die Gruppe der Senioren inzwischen auf ein Drittel der Gesamtbevölkerung an-gewachsen. Für eine angemessene Lebensqualität jenseits des Arbeitslebens zu sorgen ist Aufgabe der Politiker aber auch Aufgabe der vielen ehrenamtlichen Seniorenbeauftragten in den Gemeinden.

Seit 2011 das Seniorenpolitische Gesamtkonzept im Landkreis Rosenheim fertig gestellt wurde, ist nun auch schwarz auf weiß zu lesen, welche Bedürfnisse die Generation 65plus hat. Erstmals kamen die Senioren selbst zu Wort. Eine wunderbare Basis für Seniorenpolitik.

Zur Lebensqualität von Senioren gehört nun aber nicht nur eine angepasste Wohnung, eine barriere-freie Gemeinde. Dazu gehört auch ein Angebot an Freizeit, Bildung, Medizin oder Wellness. Eine Übersicht über dieses riesige Angebot gibt es auf der 2. Altenpflegemesse im Kuko Rosenheim.

Für die Veranstaltung bin ich dem Institut für kreative und innovative Pflege sehr dankbar
und gleichzeitig wünsche der Messe viel Erfolg.

Silvia Stock
Seniorenbeauftragte des Landkreises Rosenheim